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Welche Methoden der Marktanalyse gibt es?

Marktanalyse durchführen – Methoden im Check

Einführung: Warum eine Marktanalyse durchführen? Bedeutung und Zielsetzung der Marktanalyse im unternehmerischen Kontext, Rolle für strategische Entscheidungen und Geschäftserfolg.

In einer sich ständig wandelnden Geschäftswelt stellt die Frage „Warum eine Marktanalyse durchführen?“ für viele Unternehmen eine zentrale Herausforderung dar. Wer die Gegebenheiten des Marktes und die Bedürfnisse der Kunden nicht genau kennt, läuft Gefahr, Fehlinvestitionen zu tätigen oder Wettbewerbschancen zu verpassen. Die Marktanalyse ist deshalb weit mehr als eine Formsache für den Businessplan – sie ist laut Experten „das Leuchtfeuer in der Informationsflut“ (vgl. happyheroes.de), das Unternehmen sicher durch den Nebel des Marktes führt.

Ob Markteintritt, Produktentwicklung oder Expansion: Die Marktanalyse liefert das Fundament für strategische Entscheidungen. Sie identifiziert Chancen, minimiert Risiken und bringt Fakten an die Stelle von Bauchgefühl – eine Voraussetzung für nachhaltigen Unternehmenserfolg. Studien zeigen, dass Unternehmen mit datengestützten Entscheidungen – und dazu zählt die systematische Marktanalyse – ihre Erfolgschancen maßgeblich steigern (www.fuer-gruender.de). Dabei werden sowohl Trends als auch Wettbewerber, Kundenanforderungen und Marktpotenziale sichtbar gemacht.

Im Kern geht es also darum, den eigenen Markt so gut zu verstehen, dass Produkte und Dienstleistungen optimal auf die Zielgruppe zugeschnitten werden können und das Unternehmen trotz disruptiver Entwicklungen dauerhaft wettbewerbsfähig bleibt. Wie das gelingt und welche methodischen Ansätze sich bewährt haben, erläutert die folgende Analyse.

Grundlegende Ansätze der Marktanalyse: Unterschied zwischen Primärforschung und Sekundärforschung, Vor- und Nachteile sowie typische Einsatzszenarien beider Methoden.

Die Marktanalyse unterscheidet grundsätzlich zwei methodische Ansätze: Primär- und Sekundärforschung. Beide liefern entscheidende Bausteine für das Gesamtbild des Marktes, unterscheiden sich aber deutlich hinsichtlich Aufwand, Kosten und Aussagekraft (das-unternehmerhandbuch.de).

• Primärforschung (Field Research): Hierbei werden originäre, also bislang noch nicht erhobene Daten direkt am Markt gewonnen. Methoden sind unter anderem Befragungen, Beobachtungen oder Experimente. Vorteil: Daten sind hochaktuell, passgenau auf die Fragestellung zugeschnitten und bieten einzigartige Markt-Einblicke. Nachteil: Aufwand und Kosten sind höher als bei der Sekundärforschung; die Durchführung ist zeitintensiv.

• Sekundärforschung (Desk Research): Hier werden bereits vorhandene Daten – etwa Statistiken, Marktforschungsstudien, Branchenreports oder staatliche Veröffentlichungen – genutzt. Vorteil: Schnell verfügbar, meist kosteneffizient. Nachteil: Die Daten wurden ursprünglich zu anderen Zwecken erhoben und stimmen evtl. nicht vollständig mit den eigenen Fragestellungen überein (easy-feedback.de).

Typische Einsatzszenarien:

  • Primärforschung bietet sich an, wenn spezifische Marktdaten fehlen oder neue Fragestellungen (z.B. zur Akzeptanz eines neues Produkts) beleuchtet werden sollen.
  • Sekundärforschung ist empfehlenswert für einen schnellen Markteinstieg oder die Überprüfung von Marktvolumen, typischen Kunden oder generellen Trendanalysen.

Praktikabler und oft am effektivsten ist die Kombination beider Ansätze, um die Vorteile beider Methoden zu nutzen und blinde Flecken zu vermeiden (qualtrics.com).

Qualitative Methoden der Marktanalyse: Beschreibung von Interviews, Fokusgruppen, Beobachtungen und Expertenbefragungen als Instrumente zur Gewinnung tieferer Einsichten und Verstehen von Marktverhalten.

Qualitative Methoden richten sich darauf, die tieferen Motive, Einstellungen und Entscheidungsprozesse von Marktteilnehmern zu verstehen. Im Unterschied zu quantitativen Methoden stehen weniger die Zahlen, sondern offene, tiefgehende Einblicke im Fokus.

Zu den wichtigsten Verfahren zählen:

  • Interviews: Strukturiert, teilstrukturiert oder offen. Sie erlauben es, gezielt Experten, (potenzielle) Kunden oder Partner zu befragen und so individuelle Meinungen, Motivationen und Einschätzungen zu erhalten (hubspot.de).
  • Fokusgruppen: Diskussionsrunden mit 6–10 Teilnehmern, moderiert von einer geschulten Person. Typisch für Test von Produktideen, Werbekampagnen oder das Sammeln von Feedback zu Marktentwicklungen.
  • Beobachtungen: „Ethnographische“ Ansätze oder Mystery Shopping. Unternehmen können so direkt miterleben, wie Kunden Produkte nutzen oder Kaufentscheidungen treffen – oft entstehen hier wertvolle Erkenntnisse, die in Umfragen verborgen bleiben.
  • Expertenbefragungen: Interviews oder Panels mit Branchenkennern liefern Einschätzungen zu Markteinflüssen, Trends oder Wettbewerbsstrategien (ibau.de).

Beispiel aus der Praxis: Viele innovative Produkte werden zunächst in Fokusgruppen diskutiert und in iterativen Runden optimiert – ein Vorgehen, das insbesondere im Konsumgüter- und Tech-Bereich festen Platz hat. Unternehmen nutzen qualitative Forschung, um psychologische Kaufmotive, Wünsche und Erwartungen zu identifizieren, bevor sie in großem Stil investieren (marketinginstitut.biz).

Diese Methoden sind insbesondere dann wertvoll, wenn Kundenentscheidungen schwer vorhersehbar sind oder emotionale Faktoren eine große Rolle spielen.

Quantitative Methoden der Marktanalyse: Einsatz von Umfragen, statistischen Analysen, Datenmodellierung und größeren Datensätzen zur Messung von Marktgrößen, Trends und Kundenverhalten.

Quantitative Methoden liefern belastbare, statistisch auswertbare Daten und bilden das Rückgrat fundierter Marktentscheidungen. Sie zielen auf Messbarkeit und Repräsentativität und beantworten zentrale Fragen wie: Wie groß ist der Markt? Wie viele potentielle Kunden gibt es? Wie entwickeln sich Trends?

Kernmethoden sind:

  • Umfragen (Surveys): Online-, Telefon- oder persönliche Befragungen, meist mit geschlossenen Fragen. Sie liefern präzise Zahlen zu Präferenzen, Kaufverhalten und Akzeptanzquoten.
  • Statistische Analysen: Auswertung großer Datensätze, um Korrelationen zu erkennen, Prognosen zu erstellen oder Zielgruppen zu segmentieren.
  • Datenmodellierung & Trendanalysen: Mit Hilfe von Statistiksoftware oder Business Intelligence-Anwendungen werden Marktpotenziale, Absatzprognosen und Entwicklungsszenarien modelliert.
  • Panelstudien: Laufende Erhebung bei gleichbleibenden Teilnehmergruppen – beliebt etwa bei Konsum- und Medienforschung (studysmarter.de).

In der Praxis können quantitative Methoden z.B. zeigen, welche Preisbereitschaften in einem Marktsegment vorliegen, wie stark Werbekampagnen auf den Umsatz wirken oder welche Faktoren die Kaufentscheidung tatsächlich beeinflussen (appinio.com). Repräsentative Stichproben und valide Fragebögen bilden das Fundament, um von Einzelfällen auf das Gesamtmarktpotenzial schließen zu können.

Strategische Analysetools für die Marktanalyse: Detaillierte Darstellung von SWOT-Analyse, Porters Five Forces, PESTEL-Analyse und Portfolio-Analyse zur Bewertung von Marktchancen, Risiken und Wettbewerbsumfeld.

Für die strukturierte Marktanalyse stehen verschiedene bewährte Frameworks zur Verfügung, die sowohl interne Ressourcen als auch das externe Marktumfeld beleuchten:

SWOT-Analyse: Fasst Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) systematisch zusammen. Sie dient dazu, eine realistische Einschätzung der eigenen Marktposition und strategischen Optionen zu entwickeln. Die Nutzung generativer KI kann dabei helfen, Muster in den Markt- und Unternehmensdaten effizient zu erkennen (SWOT-AI-Guide).

Porters Five Forces: Analysiert das Wettbewerbsumfeld anhand von fünf Kräften: Wettbewerbsintensität, Bedrohung durch neue Anbieter, Verhandlungsmacht der Kunden und Lieferanten sowie die Gefahr durch Ersatzprodukte (Investopedia Porters Five Forces). Unternehmen gewinnen dadurch einen klaren Blick auf die eigene Marktattraktivität und Eintrittsbarrieren.

PESTEL-Analyse: Bewertet Makro-Faktoren wie politische, wirtschaftliche, soziale, technologische, ökologische und rechtliche Einflüsse. Gerade für internationale Märkte und disruptive Branchenveränderungen ist dieser Überblick unverzichtbar (masterclass.com).

Portfolio-Analyse: Bewertet das Gesamtsortiment eines Unternehmens nach Attraktivität (z.B. Marktanteil, Wachstum) und leitet daraus strategische Empfehlungen ab – zum Beispiel, in welche Bereiche investiert oder aus welchen Märkten sich ein Unternehmen zurückziehen sollte.

Diese Tools bieten Entscheidern einen fundierten Rahmen, um Chancen und Risiken systematisch zu bewerten, die eigene Strategie zu überprüfen und sich flexibel an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen.

Praktische Durchführung einer Marktanalyse in Schritten: Von der Definition der Zielsetzung, Auswahl der Methoden, Datenerhebung über die Auswertung bis zur Ableitung von Handlungsempfehlungen.

Eine professionelle Marktanalyse folgt einem klaren, systematischen Ablauf. Im Überblick:

1. Zielsetzung und Abgrenzung: Was genau soll beantwortet werden? Typische Fragen sind: Wie groß ist mein Zielmarkt? Welche Kundenbedürfnisse existieren? Wer sind die Hauptwettbewerber? 2. Auswahl der Methoden: Abhängig von Ressourcen und Ziel: Primär- oder Sekundärforschung, qualitative oder quantitative Ansätze, ggf. Kombination beider. 3. Datenerhebung: Durchführung von Befragungen (z.B. Online-Umfragen, Interviews), Analyse bestehender Marktberichte, Nutzung digitaler Tools oder KI-gestützter Recherche (Wettbewerbsanalyse: Website-Insights ohne Programmierung). 4. Datenauswertung & Interpretation: Statistische Auswertung, Mustererkennung, qualitative Einordnung der Ergebnisse. Visualisierung durch Diagramme oder Marktportfolio-Matrizen ist ratsam. 5. Ableitung von Handlungsempfehlungen: Die Ergebnisse werden auf die eingangs definierte Fragestellung bezogen. Konkrete To-do’s und strategische Implikationen werden festgehalten und intern kommuniziert.

Best Practices betonen die Wichtigkeit der Dokumentation und Transparenz: Jede Annahme, jede Datenquelle und jeder Interpretationsschritt muss nachvollziehbar bleiben (marktforschung.de).

Viele Unternehmen nutzen digitale Analysetools – etwa kostenlose Website-Analyse-Tools, KI-Anwendungen oder spezialisierte Templates – um eine höhere Effizienz und Präzision zu erzielen (Website Analyse Tool kostenlos).

Erfahrungsberichte: Praxisnahe Beispiele und Fallstudien erfolgreicher Marktanalysen aus verschiedenen Branchen zur Veranschaulichung von Methoden und deren Wirkung.

Die Übertragung der Methoden auf die Praxis zeigt, wie unterschiedlich Marktanalysen in verschiedenen Branchen durchgeführt und genutzt werden:

  • Headhunting und Recruiting: In diesem Bereich sind präzise Marktanalysen zur Identifikation geeigneter Kandidaten entscheidend. Unternehmen, die die Erwartungen der Zielgruppe vorab per Experten- und Wettbewerbsanalyse klären, können Vakanzen schneller und qualitativer besetzen (meyheadhunter.de).
  • Einzelhandel / Konsumgüter: Hier nutzen Start-ups und etablierte Unternehmen oft qualitative Kundeninterviews und Umfragen, um Kundenwünsche und Wettbewerbsstrategien besser zu verstehen. Ein Beispiel ist die detaillierte Analyse des Marktes für vegane Getränke mittels Umfragen zu Zahlungsbereitschaft und Produktanforderungen (gruenderplattform.de).
  • Technologiebranche: Schnelle Veränderungen erfordern ständiges Marktmonitoring. KI-gestützte SWOT-Analysen helfen z.B. Start-ups, Markteintrittsbarrieren zu identifizieren und das eigene Angebot optimal zu positionieren (SWOT-Guide mit generativer KI).
  • Motorsport / Projektentwicklung: In Projekten, wo hohe Investitionen und internationale Einflüsse eine Rolle spielen, werden kombinierte quantitative und qualitative Methoden (z.B. Online-Umfragen, Trendanalysen, PESTEL) genutzt, um Marktchancen und Risiken umfassend zu bewerten (muecke-roth.de).

Die Fallstudien zeigen: Eine systematische Marktanalyse bietet die Grundlage, um Fehlentscheidungen zu vermeiden und neue Geschäftsmodelle passgenau zu entwickeln.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Marktanalyse durchführen, z.B. Wie lange dauert eine Marktanalyse? Welche Fehler sind zu vermeiden? Wie wähle ich die richtige Methode aus?

Wie lange dauert eine Marktanalyse? Abhängig vom Umfang, von wenigen Tagen (für kleine Desk Researchs) bis zu mehreren Wochen (bei komplexen Primärerhebungen).

Welche typischen Fehler gilt es zu vermeiden?

  • Nutzung veralteter oder unzuverlässiger Daten
  • Unklare Zieldefinition
  • Vernachlässigung von Wettbewerber- und Kundenperspektive
  • Fehlende Dokumentation der Methoden und Zwischenergebnisse (acquisa.de, xalot.de – FAQ)

Wie wähle ich die richtige Methode aus? Leitfrage, Zielgruppe, Ressourcen und Datenlage bestimmen die Methodik. Ist die Zielsetzung klar (z.B. Markteintritt, neues Produkt), empfiehlt sich häufig die Kombination von Sekundär- und Primärforschung. Bei knappen Ressourcen zunächst Sekundärdaten prüfen und nur bei Bedarf ergänzende Primärforschung anstoßen.

Wann brauche ich externe Unterstützung (z.B. Marktforschungsinstitute)? Insbesondere bei großen Datensätzen, internationalen Analysen oder spezifischen Experteninterviews kann externe Kompetenz helfen, systematisch und effizient vorzugehen.

Was tun, wenn Marktanalysen keine klaren Ergebnisse liefern? Auch scheinbar „negative“ Resultate bieten strategischen Mehrwert, da sie Risiken aufdecken oder Annahmen widerlegen. Offen dokumentieren und nachjustieren.

Mein Fazit: Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse, Betonung der Bedeutung einer methodisch sauberen Marktanalyse und Hinweise auf Best Practices zur Optimierung der Analyseprozesse.

Marktanalyse durchführen bedeutet im Kern, den Markt systematisch zu verstehen, Zahlen durch qualitative Tiefe zu ergänzen und Entscheidungen faktenbasiert zu treffen. Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Wer seine Zielkunden, Wettbewerber, Trends und Markttreiber kennt, kann realistische und nachhaltige Geschäftsstrategien entwickeln.
  • Die Verbindung von qualitativen Einblicken (Interviews, Fokusgruppen) mit quantitativen Fakten (Umfragen, Marktdaten) ist besonders wirkungsvoll.
  • Digitale Tools, AI und automatisierte Auswertungen steigern Effizienz und Präzision, ersetzen aber niemals die Notwendigkeit einer klaren Zielsetzung und kritischen Reflexion aller Annahmen (KI in der Wettbewerbsanalyse).
  • Zu den Best Practices zählen: Frühzeitige Dokumentation, regelmäßige Aktualisierung, transparente Methodik und der Mut, auch unbequeme Wahrheiten offen zu legen.

Wie der KI- und Business-Experte Leo abschließend empfiehlt: „Eine methodisch fundierte Marktanalyse ist der Schlüssel zu marktgerechten Innovationen und nachhaltigem Geschäftserfolg – sie bleibt in Zeiten von KI, Digitalisierung und disruptiven Veränderungen das wichtigste Steuerungsinstrument für unternehmerische Entscheidungen.“