Welche Kennzahlen werden in der Marktanalyse verwendet?
Marktanalyse durchführen: Die wichtigsten Kennzahlen.
Einführung: Warum eine Marktanalyse durchführen?
Viele Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, ihre Produkte oder Dienstleistungen in hochkompetitiven und sich schnell verändernden Märkten zu positionieren. Fehlende Marktkenntnis ist häufig ein zentraler Grund für Fehlinvestitionen oder das Scheitern neuer Angebote. Genau hier setzt die Marktanalyse an: Sie liefert die datengestützte Grundlage, um nicht nur Chancen frühzeitig zu erkennen, sondern auch Risiken gezielt zu minimieren. Wer eine Marktanalyse durchführen will, verfolgt typischerweise das Ziel, die relevanten Marktmechanismen, Wettbewerbssituationen sowie das Potenzial des Zielmarkts systematisch zu verstehen und zu bewerten – damit richtige und strategisch sinnvolle Entscheidungen getroffen werden können. Renommierte Marktstrategen wie Philip Kotler betonen, dass „gute Entscheidungen auf guten Daten basieren“. Zahlreiche Studien zeigen, dass Unternehmen mit strukturierter Marktanalyse signifikant häufiger nachhaltig wachsen.
Ein aktueller Report von Förderland weist darauf hin, dass selbst innovative Geschäftsideen ohne fundierte Marktdaten oft an der Realität scheitern. Die Marktanalyse ist daher nicht nur Teil jedes Businessplans, sondern auch ein essenzielles Werkzeug für die kontinuierliche Anpassung an Kundenerwartungen und Markttrends. Für Unternehmen, die ihre Position stärken oder neue Marktsegmente erschließen wollen, ist die Marktanalyse heute ein Muss: Sie bildet den Grundpfeiler für Wettbewerbsvorteile und wirtschaftlichen Erfolg.
Quelle: förderland.de
Grundlagen der Marktanalyse: Definition, Ziele und zentrale Fragestellungen
Eine Marktanalyse bezeichnet die systematische Untersuchung eines klar abgegrenzten Marktes – oft hinsichtlich Größe, Struktur, Trends, Chancen, Risiken und Wettbewerbslandschaft. Laut StudySmarter „hilft die Marktanalyse, die Bedingungen und die Dynamik des Marktes zu verstehen, Chancen und Risiken zu identifizieren und Wachstumsbereiche zu entdecken“ (studysmarter.de). Sie zählt als Teilbereich der Marktforschung und bildet eine entscheidende Grundlage für Geschäftsplanung, Innovation und strategische Entscheidungen.
Die wichtigsten Ziele einer Marktanalyse:
- Verstehen, wie attraktiv und zugänglich ein Markt ist (Markteintritt, Expansion, Wachstum)
- Prüfen, welche Chancen und Risiken im Zielmarkt bestehen
- Die eigene Marktposition im Wettbewerb bestimmen
- Ermitteln, wie sich Trends oder regulatorische Veränderungen auswirken
- Kundenpräferenzen und deren Bedürfnisse analysieren
- Differenzierungsmerkmale gegenüber der Konkurrenz identifizieren
Zentrale Fragestellungen, die bei der Marktanalyse im Fokus stehen:
- Wie groß ist der adressierte Markt und wie entwickelt er sich?
- Wie hoch ist das Marktpotenzial und wie viele Wettbewerber gibt es?
- Ist der Markt bereits gesättigt oder gibt es noch Wachstumspotenzial?
- Welche Zielgruppen sind besonders relevant?
- Welche Risiken bestehen durch externe Faktoren (z. B. neue Technologien, politische Veränderungen)?
Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von KI-Tools und umfangreichen Datenquellen wird die Marktanalyse immer datengetriebener und dynamischer. So beschreibt IONOS, dass KI hilft, „Muster und Trends in Daten zu erkennen und schneller auf sich verändernde Marktbedingungen zu reagieren“ (ionos.de).
Weiterführender Lesetipp: Wer erstellt Marktanalysen?
Wichtige Kennzahlen in der Marktanalyse und ihre Bedeutung
Um eine Marktanalyse durchführen zu können, stehen einige zentrale Kennzahlen im Vordergrund. Sie geben Auskunft über das wirtschaftliche Potenzial sowie die aktuelle Marktstruktur:
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Marktpotenzial: Das theoretisch maximal erreichbare Absatz- oder Umsatzvolumen eines Marktes, wenn alle potenziellen Kunden kaufen. Es zeigt auf, welches langfristige Wachstum möglich ist.
- Formel: Schätzung auf Basis relevanter Zielgruppen, Trends, Produktakzeptanz und Marktentwicklungen.
- Beispiel: Im Markt für hochwertige Fahrräder liegt das aktuelle Volumen bei etwa 2 Mio. Stück; das Potenzial – inklusive möglicher Neukäufer – wird jedoch auf 3,5 Mio. geschätzt (fuer-gruender.de).
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Marktvolumen: Tatsächlich realisierte Absatz- oder Umsatzmengen eines Produkts/Dienstleistung in einem festgelegten Zeitraum und Marktgebiet.
- Formel: Summe aller Verkäufe/umsätze im Markt innerhalb eines Zeitraums.
- Kontext: Zeigt, wie attraktiv und groß der Markt aktuell ist.
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Marktanteil: Anteil des eigenen Unternehmens am Marktvolumen.
- Formel: (eigener Absatz/Marktvolumen) x 100
- Beispiel: Eine Firma erwirtschaftet 10 Mio. € Umsatz in einem Markt mit 100 Mio. € Gesamtvolumen – Marktanteil = 10%
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Marktsättigung: Verhältnis von Marktvolumen zu Marktpotenzial (in %). Zeigt, wie ausgeschöpft der Markt schon ist.
- Formel: (Marktvolumen / Marktpotenzial) x 100
- Beispiel: Wenn das Marktvolumen 1,5 Mio. beträgt und das Potenzial bei 2 Mio. liegt, ist der Sättigungsgrad 75% (krauss-gmbh.com).
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Marktkapazität: Gibt an, wie viele Produkte ein Markt maximal aufnehmen könnte – unabhängig von Kaufkraft oder realen Umsatzdaten.
Statistische Quellen wie das Statistische Bundesamt, Branchenverbände oder Plattformen wie Statista bieten verlässliche Zahlen zur Berechnung dieser Kennzahlen. Neue Technologien, etwa KI, ermöglichen heute zudem eine kontinuierliche Auswertung und Prognose – etwa mithilfe von AI-gestützten Tools, die Markttrends automatisiert erkennen (mehr dazu im Beitrag 5 Wege, wie KI die Wettbewerbsanalyse verändert).
Schritt-für-Schritt Anleitung: Wie man eine Marktanalyse durchführt
Eine gründliche Marktanalyse folgt in der Praxis einem systematischen Prozess, der sich meist in fünf wesentliche Schritte gliedert:
1. Marktforschungsproblem definieren
- Ziel: Was soll die Analyse beantworten? (z. B. Potenzial für Markteintritt, Entwicklungspotenziale, Wettbewerbslandschaft)
- Abgrenzung des relevanten Marktes und der Zielgruppe
2. Informationsbedarf und Methodik festlegen
- Welche Daten braucht man? (z. B. zu Trends, Wettbewerb, Kundensegmenten)
- Wahl zwischen Primär- und Sekundärforschung
3. Daten erheben
- Primärforschung: Eigene Befragungen, Interviews, Beobachtungen, Online-Umfragen
- Sekundärforschung: Nutzung bestehender Daten, Marktstudien, Statistiken, Fachartikel, Branchenreports
- Tipp: Digitale Tools – etwa KI-gestützte Rechercheplattformen – können die Analyse effizienter gestalten (Website-Analyse Tool kostenlos: Die besten Tools + Profi-Tipps für Wettbewerbsanalysen (2025))
4. Daten auswerten
- Kennzahlen berechnen und interpretieren: Marktpotenzial, Marktanteil, Trends identifizieren
- Wettbewerber und Zielgruppenprofile analysieren
- SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) kann relevante Einblicke liefern (Der ultimative Guide zur SWOT-Analyse mit Generativer KI (SWOT AI))
5. Ergebnisse bewerten und dokumentieren
- Handlungsempfehlungen und Maßnahmen ableiten; verständlich präsentieren
Praxis-Tipp: Verifizieren Sie Sekundärdaten immer mit aktuellen Expertenmeinungen oder eigenen Mini-Umfragen. Viele erfahrene Analysten, darunter Marktforscher Matthias Meyer, empfehlen, die Resultate regelmäßig zu aktualisieren. So können Signale für Marktveränderungen früh erkannt werden und Strategien agil angepasst werden (marktforschung.de).
Methoden und Quellen zur Datenerhebung für die Marktanalyse - Primär- und Sekundärforschung
Die Wahl der richtigen Methodik und Datenquellen ist entscheidend für die Qualität einer Marktanalyse. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:
Primärforschung (Field Research):
- Eigene Erhebungen (Befragungen, Interviews, Gruppendiskussionen, Fokusgruppen, vor-Ort-Analysen)
- Vorteile: Daten sind aktuell, spezifisch auf das Ziel zugeschnitten, geben tiefe Einblicke in Zielgruppenpräferenzen
- Nachteile: Kosten- und zeitintensiv
Sekundärforschung (Desk Research):
- Analyse vorhandener Datenquellen: (Amtliche Statistiken, Branchenstudien, Marktforschungsberichte, Unternehmenswebsites, Trenddaten, Social Media, öffentliche Datenbanken, Fachzeitschriften)
- Vorteile: Schnelle, kostengünstige Gewinnung breiter Informationen; geeignet für erste Markteinschätzungen und Wettbewerberanalysen
- Nachteile: Daten können veraltet oder unvollständig sein, Detailtiefe oft geringer
Beispielquellen:
- Statistisches Bundesamt, Branchenverbände (z. B. Industrie- und Handelskammern), Plattformen wie Statista, Unternehmensberichte (studyflix.de),
- Online-Tools, etwa Google Trends, Social-Media-Analyse, KI-basierte Aggregationsplattformen (Wie Sie dank KI Wettbewerbsfähigkeit in der Geschäftsplanung erreichen)
Best-Practice: Kombinieren Sie beide Methoden. Die Sekundärforschung liefert das Grundverständnis, mit Primärforschung können Hypothesen gezielt überprüft und vertieft werden. Künstliche Intelligenz beschleunigt das Sichten großer Datenmengen und liefert häufig Muster, die menschlichen Analysten entgehen würden (IONOS: Wie KI-Marktforschung funktioniert).
Fallstudien und Erfahrungsberichte: Praxisbeispiele erfolgreicher Marktanalysen
Im digitalen Zeitalter zeigt die Integration von KI und datengetriebener Analyse klare Wettbewerbsvorteile. Ein typisches Praxisbeispiel bietet der Marktstart eines innovativen Wearables. Das Start-up nutzte eine systematische Marktanalyse, um Marktpotenzial, Wettbewerber, Kundenanforderungen und Trends zu bestimmen. Mithilfe von eigenen Online-Umfragen (Primärforschung) und Marktstudien (Sekundärforschung) gelang es, das wichtigste Käufersegment und unerschlossene Nischen frühzeitig zu identifizieren (appinio.com).
Ein weiteres Fallbeispiel: Ein KMU aus dem Fahrradmarkt nutzte Marktsättigungs- und Marktanteilsberechnungen, um zielgerichtet Regionen mit hohem Wachstumspotenzial zu erschließen, während gesättigte Märkte gemieden wurden (fuer-gruender.de).
In der Praxis hat sich auch gezeigt: Digitale Tools zur Wettbewerbsanalyse sparen Zeit und bieten neue Einblicke. In unserem eigenen Beitrag "Wettbewerbsanalyse: Website-Insights ohne Programmierung" zeigen wir, wie Webanalyse-Tools zentrale Marktkennzahlen und Insights in Echtzeit liefern – auch ohne technische Vorkenntnisse (Wettbewerbsanalyse: Website-Insights ohne Programmierung).
Eine Besonderheit bietet die Anwendung von ChatGPT und KI-Tools in der Marktanalyse, durch die neue Wettbewerber oder Markttrends um ein Vielfaches schneller identifiziert werden können (So findest du mit KI deine wichtigsten Wettbewerber).
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Marktanalyse durchführen
Welche Kennzahlen sind die wichtigsten in der Marktanalyse?
- Marktpotenzial, Marktvolumen, Marktanteil, Marktsättigung und Marktkapazität sind die Basiskennzahlen. Marktdynamik, Kundensegmente und Wachstumsraten ergänzen eine vollständige Analyse.
Wie oft sollte eine Marktanalyse gemacht werden?
- Marktanalysen sollten nicht nur einmalig durchgeführt werden, sondern in regelmäßigen Abständen – z. B. jährlich, bei größeren Marktveränderungen, vor dem Launch neuer Produkte oder bei wichtigen Strategieanpassungen (AMEXcited Insights, unternehmer-gesucht.com). Kontinuierliche Beobachtung zentraler Kennzahlen hilft, Marktchancen frühzeitig zu erkennen und Risiken zu minimieren.
Welche Fehler sollte man bei der Marktanalyse vermeiden?
- Verwendung veralteter oder ungeprüfter Daten
- Zu breite Zielmarktabgrenzung
- Unvollständige Konkurrenzanalyse
- Fehlende Systematik im Vorgehen
Welche Rolle spielt KI in der modernen Marktanalyse?
- Künstliche Intelligenz beschleunigt die Datenauswertung, erkennt Muster und Trends schneller und unterstützt dabei, Marktveränderungen proaktiv zu adressieren. KI-gestützte Tools bieten zudem Zugang zu Datenquellen und Insights, die mit klassischen Ansätzen schwer zu erschließen wären (ionos.de).
Mein Fazit: Zusammenfassung der essenziellen Punkte, Nutzen der Marktanalyse und Hinweise für die praktische Umsetzung
Zusammenfassend ist die Marktanalyse ein unverzichtbares Instrument für alle Unternehmen, die erfolgreich und nachhaltig am Markt bestehen möchten. Sie hilft…
- das Potenzial und die Attraktivität eines Zielmarktes fundiert zu bewerten;
- die eigene Wettbewerbsposition und mögliche Markteintrittsbarrieren zu verstehen;
- mithilfe zentraler Kennzahlen wie Marktpotenzial, Volumen, Anteil und Sättigung, Risiken und Chancen messbar zu machen;
- gezielt fundierte Strategien und Innovationen zu entwickeln.
Die Kombination aus Primär- und Sekundärforschung liefert die besten Ergebnisse – unterstützt durch digitale und KI-basierte Tools, die teure und zeitintensive Analyseschritte automatisieren. Die Praxisbeispiele zeigen: Wer systematisch vorgeht, kann schneller und präziser Wettbewerbsvorteile realisieren.
Wichtige Hinweise für die Umsetzung:
- Aktualität und Glaubwürdigkeit der Daten sicherstellen
- Marktanalysen nicht als einmalige Aufgabe sehen, sondern als kontinuierlichen Prozess
- Neue technologische Möglichkeiten – insbesondere KI – als Chance zur Effizienzsteigerung nutzen
Weitere praktische Tipps und Tools zur Marktanalyse gibt es in den folgenden Beiträgen:
- Wettbewerbsanalyse: Website-Insights ohne Programmierung
- So findest du mit KI deine wichtigsten Wettbewerber
- Website Analyse Tool kostenlos: Die besten Tools + Profi-Tipps für Wettbewerbsanalysen (2025)
Eine systematische, datengestützte und kontinuierlich wiederholte Marktanalyse ist heute sowohl für die Strategie- als auch die Wettbewerbsfähigkeit eines jeden Unternehmens erfolgskritisch.